Insbesondere die sogenannten Superreichen, zu denen auch vermögende Prominente zählen, haben mit dem Sammeln schon länger ein einträgliches Hobby gefunden. Die Sammelleidenschaft erstreckt sich auf zahlreiche Gebiete wie Malerei. Neu sind jetzt digitale Sammelobjekte wie Kryptowährungen oder sogenannte NFTs – aber auch herkömmliche Pokémon-Karten sind stark nachgefragt.

Astronomische Preise bei Auktionen

In den vergangenen Jahren erzielen Auktionen im Sammlerbereich teilweise absurde Preise. Ein Beispiel ist die Sport-Sammelkarte von Mickey Mantle, seines Zeichens ehemalige Basketballikone. Die fand für nicht weniger als umgerechnet 4,3 Millionen Euro einen neuen Besitzer.

Dabei handelt es sich keinesfalls um eine Ausnahme. So wurde beispielsweise für eine relativ seltene Panini-Sammelkarte mit dem NBA-Star Luka Doncic ebenfalls ein Millionen-Dollar-Preis auf einer Auktion gezahlt.

Handel mit Pokémon-Karten boomt

Ein weiteres für reiche Sammler offenbar zunehmend interessantes Sammelgebiet sind momentan Pokémon-Karten. Erst kürzlich gab es die Sammelkarten bei einer großen Fastfood-Kette zum Kinder-Menü hinzu. Aber auch auf Auktionen finden insbesondere seltene Karten reißenden Absatz und erzielen zum Teil sechsstellige Beträge.

So steht eine seltene Ausgabe einer japanischen „Pikachu Illustrator“-Holo-Promokarte aus dem Jahr 1998 derzeit für drei Millionen Dollar auf eBay zum Angebot. Kürzlich wechselte eine solche Karte für 375.000 Dollar den Besitzer.

NFTs als neuer Sammlermarkt

Ein für viele Menschen noch recht abstrakter, aber deutlich wachsender Sammlermarkt, sind die sogenannten NFTs. Die Abkürzung NFT steht für „Non-Fungible Tokens“. Das bezeichnet einzigartige Werte, die tatsächlich nur einmal existieren. Sie lassen sich weder kopieren noch zerstören. Sie sind nicht austauschbar – anders als Goldbarren, Aktien oder reguläre Bitcoins. Man speichert NFTs aber wie Bitcoin und Co. auf der Blockchain.

Das Sammeln im Bereich NFT geht jedoch noch deutlich weiter, umfasst zum Beispiel auch virtuelle Gemälde, Kunstwerke oder Musikstücke, die ebenfalls einmalig sind. Manche Experten gehen sogar davon aus, dass NFT das Sammlergebiet der Zukunft sein wird.

Schon jetzt bewegen sich die Preise im nahezu utopischen Bereich. So hat kürzlich beispielsweise ein indischer Superreicher das NFT-Werk „Everydays: The First 5000 Days“ des Internetkünstlers Beeple für sage und schreibe knapp 70 Millionen Dollar ersteigert.

Sammlerkarten in NFT-Form

Der Bereich NFTs lässt sich im Übrigen auch prima mit Sammlerkarten vereinen. So haben bekannte Fußballbundesliga-Klubs wie der FC Bayern München Spielerkarten in NFT-Form herausgegeben. Die hohen Preise, welche die Konsumente für einzelne Spielerkarten bereit sind zu bezahlen, befeuern in diesem Kontext den Hype um die NFTs stark an.

So erzielte beispielsweise eine NFT-basierte Fußball-Karte des französischen Nationalspielers Mbappé umgerechnet rund 57.000 Euro. Außerdem gehen Experten davon aus, dass NFTs insbesondere das Musikbusiness schon in naher Zukunft revolutionieren könnten. So dürfte es beispielsweise immer mehr Interessenten geben, die digitale Rechte an Musikstücken erwerben möchten.

Und auch in NFT-Aktien kann man mittlerweile investieren.

Sammler: Leidenschaft versus Rendite

Das Sammeln dieser Objekte ist freilich kaum allein mit der Leidenschaft zu begründen. Vielen Sammlern geht es vor allem um die Rendite, mit der der boomende Sammlermarkt derzeit lockt. Ähnlich wie auf dem Aktien- und Immobilienmarkt oder bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin haben institutionelle und Kleinanleger die Preise auch in den riskantesten oder skurrilsten Bereichen hochgetrieben, schreibt ORF.at.

Im Bereich dieser sogenannten alternativen Anlageklassen fallen neben Sammelkarten und Sneakers auch Whiskey und viele andere Objekte mehr. In jedem dieser Bereiche scheint angesichts der aktuellen Stimmung ein – zumindest temporärer – Hype möglich.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.